Allgemeine Wirkung der Bäder

  
1.    Im Bad wirkt der Auftrieb, d.h. die Schwerkraft wird fast aufgehoben. Der Körper schwebt im Wasser, Spannungen können sich lösen, der Muskeltonus senkt sich.

2.    Die wohltuende Wärme des Wassers durchdringt den ganzen Körper. Das führt zur verbesserten und ausgeglichenen Durchblutung und zu einer Entspannung.

3.    Im Bad taucht der Körper ins Element Wasser ein, und wird von ihm ganz umhüllt. Zwischen Wasser und Haut entsteht ein intensiver Kontakt, der durch den hydrostatischen Druck noch erhöht wird. So wird die Oberflächenspannung der Haut, der Hautwiderstand, gesenkt.

  • Dadurch können Bewegungen und Strömungen einfacher vom Körper aufgenommen werden. Durch den hohen Wasseranteil des Organismus (ca. 75%) werden die Bewegungen  weiter-geleitet und können tief ins Körperinnere und in die  Gelenke gelangen.
  • Durch den intensiven Kontakt des Wassers mit der Haut, wird die Haut langsam aufgeweicht. Dadurch können Stoffe vom Wasser aufgenommen oder ins Wasser abgegeben werden.
  • Die Haut ist unser grösstes Sinnesorgan. Dadurch ist ein Bad für die Badenden ein innerlich aktiver Prozess, d.h. über die Wahrnehmung und mit dem Bewusstsein begleiten sie das Bad.
  • Je nach Badezusatz und Vorbehandlung des Wassers, kann das Wasser ganz weich werden. Es wird dadurch „nasser“, anschmiegsamer und beweglicher. So kann es viel länger, vielschichtiger und differenzierter strömen. Dies ist beobachtbar und erlebbar.

4.    Der hydrostatische Druck bewirkt eine Entstauung des Gewebes und fördert die Ausscheidung.


5.  Alle diese beschriebenen Faktoren wirken bei einem Bad zusammen. Dadurch wirkt ein Bad ganzheitlich. Es wirkt aufbauend, die Lebensprozesse werden angeregt und die seelische Gleichgewicht wird ausbalanciert.

6.     Nicht zuletzt ist ein Bad auch ein Erlebnis. Es kann die Badenden innerlich bewegen und berühren.

Vom Bad zum Medizinischen Bad

Fazit :
Durch die grosse Allgemeinwirkung des Bades, besteht eine optimale Ausgangslage, um mit einer gezielten, individuellen Behandlung einzusetzen.

Durch verschiedenste Substanzen (die wie Medikamente wirken können), Bewegungen im Wasser mit und ohne Körperkontakt, spezifische Temperaturführung, ........ entsteht ein Medizinisches Bad.
Siehe die einzelnen Bäder.

Durch das grosse Spektrum, das die Medizinischen Bäder bieten, kann in einer Bäderserie die Reizintensität vielfältig gesteigert und individuell abgestimmt werden.

Eine so umfassende und intensive Anregung wie ein Medizinisches Bad benötigt unbedingt eine Nachruhe in einer Ganzkörperpackung. So können die Anregungen zum Tragen kommen und die Reize können im Organismus verarbeitet und integriert werden. Dies macht 50% der Wirkung aus.  

Medizinische Bäder sind in der Regel keine einmaligen Anwendungen, denn sie lösen einen Prozess aus, der zu Beginn öfters zu einer primären Verschlechterung der Symptome führen kann. Mit dem 3. /4. Bad kommt es  meist zu einer Verbesserung. So umfasst eine Bäderserie mind. 6 – 8 Bäder, damit der „Trainingeffekt“ zum Tragen kommen kann.

Durch die verschiedenartigen Ansatzpunkte können Medizinische Bäder die Ausgangslage der PatientIn  entscheidend verbessern, so dass Medikamente, Therapien und Künstlerische Therapien wesentlich schneller und intensiver wirken können. Medizinische Bäder sind nicht Wellness, sondern sie sind eine Therapie und bedürfen der Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft.

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